Otto Ostrowski

fr. Oberbürgermeister von Berlin

* 1883 Spremberg

† 19. Juni 1963

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 08/1948

vom 9. Februar 1948

Wirken

Otto Ostrowski wurde im Jahre 1883 als Sohn eines Tuchmachers in Spremberg (Lausitz) geboren. Das Studium der Soziologie und Neuphilologie und die Promotion zum Dr. phil. verdiente er sich nach einer kargen Jugend in Luckenwalde als Werkstudent in Berlin, Lyon und Paris. Da er als überzeugter Sozialist im öffentlichen Schuldienst des kaiserlichen Deutschlands keine Anstellung finden konnte, ging er 1907 als Privatlehrer nach England. Dann war er von 1909-1913 als Gründer und Leiter unabhängiger Landerziehungsheime und Freiluftschulen tätig.

Nach dem Zusammenbruch des Kaiserreiches wandte er sich kommunalpolitischer Arbeit zu. Nacheinander war er in den Jahren 1918 bis 1922 Bürgermeister von Lankwitz, von 1923-1926 in Finsterwalde und dann bis 1933 in Berlin-Prenzlauer Berg. Aus letzterem Amt vertrieb ihn der Nationalsozialismus, so daß er, oft auch verfolgt, sich als Buchhändler und später als Schlosser durchs Leben schlagen mußte.

Als das Ende des nationalsozialistischen Terrors gekommen war, konnte O. nach Berlin zurückkehren, wurde dort erst kommunalpolitischer Sekretär im Zentralausschuß der SPD und dann Bezirksbürgermeister von Wilmersdorf. Nach dem glänzenden Wahlsieg der SPD im Oktober 1946 erfolgte im Dezember seine Wahl zum ...